S und G Jahrbuch 2015

54 Quellen: [3] Buch von James Bacque: „Other losses“ | www.rheinwiesenlager.de[4] Dokumentarfilm: „Deutsche Legionäre im Indochina-Krieg“ | www.youtube.com/watch?v=l4ei7ghen_4 [5] dtv-Lexikon/1968 (Stichwort Weltkrieg II) | „Das Unrecht an Deutschland“, Dr.-Scheidl-Verlag, Wien, S. 17| Publikation: Kritik, Die Stimme des Volkes, „Der Bromberger Blutsonntag“ Nr. 50, April 1981, S. 8+9 | „Der Krieg der viele Väter hatte“, Gerd Schulze-Rhonhof | www.antizensur.info/ azkmediacenter.php?mediacenter=conference&topic=7&id=46[6] „Mein Wort ist mein Schwert“ www.kla.tv/3789 Ausgabe 24/15 – S&G Hand-Express sl. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war der amerikanisch besetzte Teil Deutschlands ein riesiges Gefangenenlager. Millionen Männer wurden auf dem freien Feld in selbstgegrabenen Höhlen hinter Stacheldrahtzäunen gefangen gehalten. Der verantwortliche General und spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower gab bereits am 9. Mai 1945, einen Tag nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, den Befehl, dass die Gefangenen kein Essen von der Bevölkerung erhalten durften, obwohl diese am Verhungern waren. Auch drei Zugladungen Nahrungsmittel des Roten Kreuzes aus Frankreich und Belgien mussten wieder umkehren. Auf diese Weise wurden ca. eine Million deutsche Kriegsgefangene systematisch vernichtet. Dies alles blieb 44 Jahre lang verborgen, bis 1989 das Buch eines Kanadiers „Other losses“ (Die anderen Verluste) die Gräueltaten öffentlich machte. Allerdings verschwand dieses Buch durch starke Negativkritik in der New York Times und anderen Zeitungen schnell in der Versenkung. Auch ins Internet gestellte Filmdokumentationen zu den sogenannten Rheinwiesenlagern werden bis heute immer wieder gelöscht, meist aus „urheberrechtlichen Gründen“. [3] 44 Jahre verheimlicht: US-amerikanische Kriegsverbrechen in Deutschland Absurdität des Krieges: Deutsche Kriegsgefangene als Legionäre in Indochina ham./hau. Weil Frankreich auch nach Kriegsende 1945 eine kriegsführende Nation war, bekamen deutsche Kriegsgefangene in den französischen Lagern schon bald neue Perspektiven. Frankreich strebte danach, zur ehemaligen Größe als Kolonialmacht zurückzukehren und brauchte für seinen IndochinaKrieg* dringend erfahrene Soldaten. Unter den rund 870.000 militärisch gut ausgebildeten deutschen Kriegsgefangenen wurden nicht nur Einzelpersonen angeworben, sondern ganze Einheiten gingen zur Fremdenlegion. Im Dezember 1946 bombardierte Frankreich die Hafenstadt Haiphong und tötete ca. 6.000 Zivilisten. Den Legionären sagte man, das Kolonialreich müsse von Piratenbanden befreit werden. Massaker an der Zivilbevölkerung waren an der Tagesordnung. Ein Zeitzeuge: „Wir dachten nicht darüber nach, was wir tun. Man wusste nur, du musst hier – wie früher schon – gegen die Kommunisten kämpfen.“ Schließlich gerieten die Legionäre in einen Guerillakrieg ohne klare Fronten; man schien gegen die gesamte Bevölkerung zu kämpfen. Als immer mehr Legionäre die Realität erkannten, wechselten Tausende die Fronten und liefen zum Vietkong** über, darunter etwa 1.400 Deutsche. Absurdität des Krieges in Fernost: Nun kämpften Deutsche gegen Deutsche. Überläufer bildeten die ungeschulten Vietnamesen in Taktik und Waffentechnik aus, sodass aus der Bauernarmee mit deutscher Hilfe eine gut organisierte Truppe wurde. Insgesamt kämpften mehr als 35.000 Deutsche in diesem „sinnlosen Krieg“, der erst im Mai 1954 sein vorläufiges Ende fand. Nach Jahren in der Fremde kam bei vielen Überlebenden die Sehnsucht nach „zu Hause“ auf. Der Vietkong ermöglichte deutschen Legionären den Rückzug über lange Fußwege durch Nordvietnam und China. Per Zug ging die Reise über Moskau zurück nach Europa in das neu geschaffene System der DDR. Dort angekommen, wurden die ehemaligen Legionäre sofort von der Stasi überwacht, als Sicherheitsrisiko eingestuft oder als Spitzel angeworben. [4] mb./mh. Der „Überfall Deutschlands auf Polen“ am 1.9.1939 wird bis heute als der eigentliche Beginn des Zweiten Weltkrieges bezeichnet. Was den ersten Schüssen jedoch vorausgegangen war, wird meist kategorisch unter den Tisch gekehrt. Mittlerweile sehen immer mehr Historiker jedoch in dem Angriff Deutschlands zwar einen Kriegsauslöser, nicht aber die Ursache des Krieges. So gehören beispielsweise die blutigen Verfolgungen der deutschen Minderheit in Polen im Sommer 1939 mit in diesen Zusammenhang: Die Warschauer Machthaber hatten die in Polen lebenden Millionen Deutschen als eine Art Geisel benutzt, um das Deutsche Reich auftragsgemäß in provokativer Weise in einen Weltkrieg hineinzuzwingen. Unterstützung kam bereits am 25.8.1939 durch einen britisch-polnischen Beistandspakt. Der polnische General Sosnkowski erklärte am 31.8.1943 vor alliierten Pressevertretern: „Der Entschluss Polens vom 30. August 1939, der dem Befehl zur allgemeinen Mobilmachung zugrunde lag, kennzeichnet einen Wendepunkt in der Geschichte Europas. Hitler wurde dadurch vor die Notwendigkeit gestellt, Krieg zu führen, zu einem Zeitpunkt, da er weitere unblutige Siege zu erringen hoffte.“ Als Ergebnis dieses Weltkrieges standen am Ende nahezu 16 Mio. tote und vermisste Soldaten. Davon entfallen 6 Mio. auf die Sowjetunion/ Russland, 3,5 Mio. auf Deutschland und 320.000 auf Polen. Die Verluste der Zivilbevölkerung durch Kriegshandlungen oder durch Massenvernichtung können kaum annähernd angegeben werden. Sie werden auf 20 bis 30 Mio. geschätzt. Diese leidvollen Erfahrungen der früheren Kriegsgegner müssen heute umso mehr zu dem klaren Signal führen: Nie wieder Krieg! Lassen wir uns nie wieder gegeneinander aufhetzen! Nur eine freundschaftliche Zusammenarbeit in Europa kann uns dauerhaften und echten Frieden sichern. [5] Deutsche, Polen und Russen – Nachbarn auf Gedeih und Verderb Schlusspunkt ● „Doch jetzt ist Schluss, wir lassen unsre Männer, Brüder, Väter und Söhne nicht länger in eure Kriege zieh´n, nie mehr, nie mehr, nie mehr!“ Ob sich dieser Ruf aus einem Anti-Kriegs-Lied [6] erfüllt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll wir unsere schärfste Waffe einsetzen, das Wort! Das Wort, das aufzeigt, was Dunkelheit, was Licht und was Lüge ist. Eine einseitige Sieger-Geschichtsschreibung wird niemals der ganzen Wahrheit entsprechen. Je mehr Licht jedoch in die verdunkelte Vergangenheit dringt, umso schwieriger wird es auch für die Kriegstreiber von heute, künftig noch Kriege anzuzetteln … Die Redaktion (ham.) „Der Krieg ist ein Produkt von Worten – der Frieden ist ein Produkt von Worten.“ Ivo Sasek *Indochina umfasst die heutigen Länder Laos, Kambodscha und Vietnam. **vietnamesische Widerstandsbewegung SONDERAUSGABE 70 Jahre Kriegsende

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