S&G Jahrbuch 2017

40 Ausgabe 18/17 S&G Hand-Express Quellen: [4] www.kla.tv/10297 | https://de.wikipedia.org/wiki/Irakkrieg | www.youtube.com/watch?v=419lQljnS-0 [5] www.kla.tv/10085 | www.youtube.com/watch?V=fgB0F-IAwyY | https://de.wikipedia.org/wiki/Sueskrise [6] http://diepresse.com/home/ausland/5203908/Russland-blockiert- Resolution-zu-Nordkorea | www.heise.de/tp/features/Nordkorea-Resolution-scheitert-im-Sicherheitsrat-3689128.html | https://deutsch.rt.com/ international/49453-russland-blockiert-fake-news-uber [7] www.kla.tv/10084 | www.kla.tv/10085 lem./scw. Ein Dokumentar- film* über die Suezkrise be- legt neben anderen gut do- kumentierten Ereignissen**, dass sogenannte „Verschwö- rungstheorien“ in Wirklichkeit historische Tatsachen sind. Ägypten war damals dank des Suezkanals das strategisch wichtigste Land weltweit. Doch der finanzielle Erlös des Kanals kam hauptsächlich den ehemaligen Kolonialmächten Großbritannien und Frank- reich zugute. Die Folge: In Ägypten herrschte große Ar- mut. Der damalige ägyptische Präsident Nasser stand mit sei- nem Vorhaben, den Lebens- standard seines Landes zu ver- bessern, den geopolitischen Interessen der Kolonialherren entgegen. Die daraufhin gegen Nasser durchgeführte „Ope- ration Omega“ verdeutlicht die Prinzipien, wie es den Mächtigen immer wieder ge- lingt, über bedeutsame Länder die Kontrolle zu erlangen: 1. Propaganda – Nasser wur- de als „Hitler oder Mussolini vom Nil“ verteufelt. 2. Sanktionen – Der Bau eines Staudamms, um Ägyp- tens Landwirtschaft zu för- dern, wurde durch den Westen blockiert. 3. Regimewechsel – Der Wes- ten versuchte durch mehrere Anschläge auf Nassers Leben, einen Regierungsumsturz her- beizuführen. 4. „Präsidentenlüge“ – Der britische Premierminister Anthony Eden behauptete: „Ich kämpfe für den Frie- den“ und rechtfertigte unter Vorspiegelung falscher Tatsa- chen einen Kriegseintritt Groß- britanniens: Nasser sei eine Marionette der Sowjets und eine direkte Bedrohung der britischen Interessen. 5. Eine hinterlistige Kriegs- strategie – Eine nachgewie- sene „Verschwörung“ zwi- schen Großbritannien, Frank- reich und Israel führte schließ- lich zur britischen Invasion in Ägypten. Fazit: Vergleicht man die „Verschwörungsprin- zipien“ um die Suezkrise mit aktuellen Konfliktherden (z.B. Syrien), ist unschwer zu erken- nen, dass westliche Regie- rungen auch heute noch die- selbe Taktik anwenden. [5] Die Suezkrise von 1956 als Beispiel für gängige Verschwörungsprinzipien *“The other side of Suez“, 2004 **Der Sturz der iranischen Regierung **durch den Geheimdienst MI6 im Jahr **1953, der versuchte Sturz Fidel Castros **1961 in Kuba mithilfe der CIA, etc. Schlusspunkt ● Der ägyptische Präsident Nasser hatte „ehrgeizige“ Pläne, um seinem Land aus der Armut herauszuhelfen. Er wollte „Unabhängigkeit und Freiheit“. Nasser plante zur Beseitigung des Massen- elends den Bau des Assuan- Staudamms, der die Region mit Wasser für Ackerbau und Elektrizität versorgen sollte. Als ihm die schon zu- gesicherte Finanzierung der Weltbank für den Staudamm verweigert wurde, hatte dies unmittelbar zur Folge, dass StaatspräsidentNasser„über Nacht“ am 26. Juli 1956 die französisch-britische Suez- kanal-Gesellschaft verstaat- lichen ließ. Mit den Gebüh- ren für die Benutzung des Suezkanals sollten nun die Kosten für den Bau des Staudammsaufgebrachtwer- den. Dies führte u.a. schließ- lich zur britischen Invasion in Ägypten. Weil das ägyp- tische Volk geschlossen hin- ter seinem Staatspräsidenten stand und die Sowjets „Schützenhilfe“ leisteten, mussten sich die Streit- mächte Großbritanniens am 22. Dezember 1956 komplett aus Ägypten zurückziehen. Dieses Beispiel zeigt, dass Armut, Unterdrückung und Ungerechtigkeit überwun- den we rden können – auch heute noch. [7] Nordkorea: Russland setzt sich für Dialog im UN-Sicherheitsrat ein UN-Resolution zum Giftgasvorfall in Syrien: Warum Russland sein Veto* einlegte ae./jj./kno. Am 5.4.2017 reich- ten die USA, Großbritannien und Frankreich einen Resolu- tionsentwurf** gegen Syrien ein. Demnach stecke der sy- rische Präsident Assad hinter dem mutmaßlichen Giftgasan- griff auf sein Volk. Russland – dessen Zustimmung zur Durch- setzung der Resolution benö- tigt worden wäre – reagierte jedoch mit Zurückhaltung und wurde daraufhin vom Westen scharf kritisiert: Unter anderem warf die US-Botschafterin der UNO Russland vor, „kein Inte- resse am Frieden“ zu haben. Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministe- riums, kritisierte in einer Stel- lungnahme, dass der Giftgas- vorfall nicht zuerst von der OPCW*** vor Ort untersucht wurde, bevor es zu einer sofor- tigen politischen Bewertung gekommen sei. Russland wer- de beschuldigt, nicht konstruk- tiv zusammenzuarbeiten, ob- wohl es den Vorschlag ge- macht hatte, Experten auszu- senden. Sacharowa sagte, dass die UN- Resolution vollständig auf fal- schen Informationen basiere. Sie gleiche der Irakresolution von 2003, bei der Colin Powell, damaliger US-Außenminister, sich vor der UNO für den Sturz von Saddam Hussein einge- setzt habe. Powell gab später selbst zu, den Weltsicherheits- rat damals mit falschen Be- hauptungen überzeugt zu ha- ben. Damit legte er die Basis für den völkerrechtswidrigen zweiten Irakkrieg. [4] *Einspruch **z.B. wurde mit der UN-Resolution Nr. 1973 der völkerrechtswidrige Angriffskrieg des Westens gegen Libyen 2011 legitimiert ***„Organisation für das Verbot chemischer Waffen“ dd. „Russland blockiert UN- Resolution zu Nordkorea“, titelten am 20.4.2017 die gleichgeschalteten Leitmedien. Der von der US-Regierung ein- gebrachte Resolutionsentwurf hätte die Raketentests Nord- koreas verurteilen und weitere Atomwaffentests unterbinden sollen. Doch was war da wirk- lich der Grund, warum Russ- land sein Veto einlegte? Russ- land verlangte, in die Reso- lutionserklärung eine Formu- lierung wieder aufzunehmen, wie sie ursprünglich darin ent- halten war, die „einen Dialog“ zur Beilegung des Konflikts mit Nordkorea fordert. Laut der russischen UN-Delegation betone diese Passage den „hohen Stellenwert, der einer friedlichen, diplomatischen und politischen Lösung der Situati- on auf der koreanischen Halb- insel und im gesamten Nord- Ost-Asien zukommt“. Nach dieser Forderung beendete die US-Delegation ohne Erklärung die Arbeit am Resolutionsent- wurf und behauptete den Medi- en gegenüber, Russland habe diese blockiert. Hier erweisen sich die Leitmedien wieder ein- mal als „Steigbügelhalter“ der US-amerikanischen Machtpo- litik; denn wie wäre es sonst möglich, Russland als den „Bösewicht“ hinzustellen, ob- wohl jeder mit einem gesunden Menschenverstand weiß, dass die Beendigung eines Kon- flikts ohne Dialog kaum mög- lich ist? [6] Die Redaktion (dd./kno./mol.)

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