S&G Jahrbuch 2017

19 Stimme Gegenstimme Nicht gläserne Bürger - gläserne Medien, Politiker, Finanzmogule brauchen wir! Weltgeschehen unter der Volkslupe S&G Klarheit durch intelligente Analytiker Weniggehörtes - vom Volk fürs Volk! frei und unentgeltlich Inspirierend S&G DIE VÖLKER HABEN EIN RECHT AUF STIMME UND GEGENSTIMME Medien müde? Dann Informationen von ... www.KLAGEMAUER.TV Jeden A bend ab 19.45 Uhr ft. María Guadalupe Rodrigo bezeugte nach ihrer Rückkehr aus Aleppo, dass die Christen in Syrien unter Assad viele Glaubensfreiheiten hätten. Sie könnten sich zu ihrem Glauben öffentlich bekennen, sich poli- tisch betätigen und hätten so- gar Ämter in der Regierung übernommen. Rodrigo stellt fest: „Das ist der Fehler des Westens, wir beurteilen die Araber nach unseren westli- chen Kriterien. Wir leben in unseren Demokratien und ver- suchen dabei, sie den anderen aufzudrängen, obwohl sie in Wirklichkeit seit mehreren Dut- zend Jahren auf diese Weise leben. Der frühere Lebensstan- dard in Aleppo war sogar so, dass die Einwohner nicht auf den Gedanken kamen, die west- lichen Demokratien zu benei- den.“ Die Frage von Rodrigo lautet: „Welches Recht haben wir, die Souveränität Syriens zu missachten?“ Mit anderen Worten gesagt: Weshalb soll das westliche Demokratiever- ständnis anderen Völkern auf- gezwungen werden? [4] INTRO Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass vergangene US- Kriege auf lügnerischer Be- richterstattung gründen, was nachträglich bewiesen wer- den konnte. So auch der 1. Irakkrieg im Jahr 1990. Zu Beginn des Krieges verbreite- ten die Medien die sogenann- te Brutkastenlüge. Eine an- geblich 15-jährige Kranken- schwester behauptete damals unter Tränen, irakische Trup- pen hätten in einem kuwai- tischen Krankenhaus Säug- linge ermordet. Das Mädchen stellte sich später als Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA heraus und wurde von der amerikanischen PR- Agentur Hill+Knowlton für diese Lüge beauftragt und gut bezahlt. Knapp dreizehn Jah- re später wurde ebenfalls eine lügnerische Vorgehensweise angewendet, um den 2. Irak- krieg anzuzetteln. Über die Medien verbreiteten sich im Jahr 2003 die Behauptungen, Saddam Hussein würde Mas- senvernichtungswaffen besit- zen und mit al-Qaida zusam- menarbeiten. Beide Vorwürfe wurden nachträglich durch den Geheimdienstausschuss des US-Senats widerlegt. Trotz bewiesener Medienlü- gen wird diese Art der Kriegspropaganda aktuell mit der Bombardierung Mossuls, der zweitgrößten Stadt im Irak, fortgesetzt. Dabei ist der Irak bei weitem kein Einzelfall. Im aktuellen Syrienkonflikt zeigen sich dieselben Muster der Verdrehungen und Lügen- berichte von Seiten der Me- dien. Diese Ausgabe widmet sich speziell der trügerischen Berichterstattung über die Städte Mossul im Irak und Aleppo in Syrien. [1] Quellen: [1] www.kla.tv/8134 | https://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenlüge | https://de.wikipedia.org/wiki/Begründung_des_Irakkriegs [2] www.youtube.com/watch?v=j-odogWwdAQ [3] www.jungewelt.de/2017/01-26/012.php [4] www.youtube.com/watch?v=j-odogWwdAQ Gegenteilige Berichterstattung über den Auslösegrund des Syrienkonfliktes ads. Die argentinische Nonne María Guadalupe Rodrigo lebt seit Januar 2011 in Aleppo und hat die Anfänge des Syrienkon- fliktes hautnah vor Ort miterlebt. Sie berichtet, wie in Syrien Unru- hen in Form von Folterungen und Ermordungen durch auslän- dische Terrorgruppen geschürt wurden. Daraufhin seien die Menschen im ganzen Land auf die Straße gegangen, um sich gegen einen Machtwechsel aus- zusprechen. Die Massenkundge- bungen in Aleppo, der zweit- größten Stadt Syriens, hat María Guadalupe Rodrigo selbst beob- achtet: „Tausende von Men- schen gingen auf die Straße mit Plakaten, Transparenten (in ara- bischer Schrift) und Flaggen, um ihren Präsidenten Bashar al-As- sad zu unterstützen.“ Dieselben Bilder seien danach von den westlichen Nachrichtenkanälen übernommen worden. Jedoch wurde das genaue Gegenteil behauptet: Das syrische Volk gehe auf die Straße, um seinen Präsidenten zum Rücktritt aufzu- fordern. Auf diese Weise sei die gängige These der westlichen Politiker und Medien entstanden, das syrische Volk hätte dem „Arabischen Frühling“ zuge- stimmt und sei friedlich auf die Straße gegangen, um Demokra- tie zu fordern. Die Wahrheit wur- de also von den Medien bewusst verdreht. [2] sak. Die westlichen Medien be- tonen oft, dass die Auseinander- setzungen im Irak aufgrund von „Religionskonflikten“ ent- standen seien. Dabei würden sich Sunniten und Schiiten, aber auch Christen, Jesiden und Assyrer gegenseitig bekämpfen. Der Ursprung dieser Konflikte wird jedoch kaum erwähnt. Die irakische Geologin Dr. Souad Naij Al-Azzawi berichtete am 26.1.17 im Interview mit der deutschen Tageszeitung „junge Welt“ von deren Anfängen: „Die Spannungen zwischen den Religionsgruppen wurden von der Besatzung (unter der Führung der Vereinigten Staa- ten) geschaffen, um den Irak zu erobern, zu kontrollieren und alle Ressourcen zu überneh- men. Sie (die Spannungen) wurden durch eine von den US- Amerikanern geschriebene (ira- kische) Verfassung und einen ebenso aufgezwungenen kon- fessionellen und politischen Wandel gefördert. Hunderte von Jahren haben die Iraker zuvor friedlich miteinander ge- lebt.“ Die Medien scheinen be- wusst zu vergessen, dass die Konflikte der Religionsgrup- pen erst durch die politische Einmischung der US-amerika- nischen Strategen geschürt wur- den. Dies ist ein klassisches Beispiel des „Teile und Herrsche“-Prinzips. [3] Religionskonflikte im Irak aufgrund „Teile und Herrsche“ Westen missachtet Souveränität Syriens „ Wie kann man so oberflächlich sein und glauben, dass eine Demokratie vom Himmel kommt und eine Diktatur aus der Hölle; und dass es keine Zwischentöne gibt?” María Guadalupe Rodrigo, argentinische Nonne 24. Februar 2017 ~ Ausgabe 8/2017 ~ Die Redaktion (db./sak.)

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=