S und G Jahrbuch 2015

100 Ausgabe 47/15 – S&G Hand-Express Politische Winkelzüge Amerikas wegen iranischem Erdöl Fortsetzung von Seite 1 Von Anfang an waren weder die sozialen, die politischen noch wirtschaftlichen oder gar religiösen Verbesserungen Afrikas das eigentliche Ziel der Bombardierung Libyens im Jahr 2011, ja noch nicht einmal deren Ölvorkommen! Was die moderne Geologie heute weiß, wissen die US-Kriegstreiber schon längst: Hochrangige Wissenschaftler bezeichnen das Erdöl heute als Blutkreislauf der Erde. So wie sich mit anderen Worten verlorenes Blut im menschlichen Körper sogleich wieder nachbildet, so auch verbrauchtes Erdöl im Inneren der Erde. Die Erde ist also ein Organismus – darum lassen die Kriegstreiber nicht selten auch bedenkenlos ganze Ölfelder in Flammen aufgehen – man denke da nur an den Irak und verschiedene andere Orte. Mit der Besetzung erdölfördernder Länder geht es den Globalisten somit nicht vorrangig um finanzielle Gewinne für sich, sondern um wirtschaftliche Verluste für die anderen. Vorrangig geht es ihnen mit anderen Worten: Um die Verhinderung jeglicher Autarkie, sprich wirtschaftlichen Unabhängigkeit aller noch nicht von ihnen abhängigen Länder. Freilich dienen ihnen die beschlagnahmten Erdölvorkommen dann auch gleichsam als Taschengeld auf dem Weg der Errichtung der eigenen Machtstrukturen – aber dies erst zweitrangig. [8] USA greifen nach griechischen Rohstoffen hf. Riesige Öl- und Erdgasvorkommen sowie Vorkommen von Gold, Uran, Osmium und anderen seltenen Erzen, sogar einige der rund 6.000 Inseln, die bis jetzt Griechenlands Staatseigentum waren, stehen zum Verkauf. Amerika setzt alles daran, sich den Löwenanteil zu sichern:  Der texanische Energiekonzern Noble Energy, einer der gröβten Öl- und Gasproduzenten in den USA mit Förderprojekten im Mittelmeer, bohrt bereits in griechischen Gewässern und fordert für sich einen Anteil von 60 % Förderrechten.  Die ehemalige US-Außenministerin Clinton war damals mehrmals in Athen, um die amerikanischen Machtansprüche auf die Lagerstätte im Mittelmeer anzumelden.  Schon im März 2015 gab der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos in einem Interview an, er wolle bezüglich des griechischen Erdölvorkommens auf US-amerikanische Kooperation setzen.  Auch Victoria Nuland, die Leiterin der Europaabteilung im US-Auβenministerium, hatte sich im März mit Ministerpräsident Alexis Tsipras und Regierungsvertretern getroffen: Die USA mache sich Sorgen wegen der Finanzkrise in Griechenland, lieβ sie verlauten. Der Finanzexperte DirkMüller sieht jedoch auch hier denselben Grund für die Einmischung der USA in die Angelegenheiten Griechenlands: Es gehe um gigantische Ölvorkommen und um eine Destabilisierungskampagne. [6] Vorrangige Gründe, die zum Sturz Gaddafis führten te. Der Iran besitzt die größten Erdgas- und dritt, bzw. viertgrößten* Erdölvorräte der Welt. Die geographische Lage des Irans zwischen demKaspischen Meer und dem Persischen Golf, macht ihn zu einem Gebiet von hoher geostrategischer Bedeutung, weshalb schon im letzten Jahrhundert viele Umbrüche stattfanden. Im Jahr 1951 kam es zu einer Verstaatlichung der Ölindustrie, damit die Einnahmen aus der Erdölindustrie wieder dem eigenen Land zugutekamen. 1953 wurde der iranische Premierminister Mohammad Mossadegh mit Hilfe der CIA und des MI6 gestürzt. Stattdessen wurde der Schah Reza Pahlavi unrechtmäβig an die Spitze des Staates eingesetzt, der den Briten und Amerikanern den Zugang zum Erdöl verschaffte. Nach der Islamischen Revolution im Jahre 1979 wurde der Schah wieder gestürzt und das Regime von Ayatollah Chomeini begrenzte den Einfluss Amerikas auf den Iran drastisch. Im Jahr 1980 unterstützte Washington den irakischen Diktator Saddam Hussein, der einen Krieg gegen den Iran anzettelte. Wie der Bestsellerautor Peter Scholl Latour vermutete, wollte der Irak Zugriff auf das iranische Erdöl gewinnen. Die US-amerikanische Federführung, im Kampf um die iranischen Erdgas- und Erdölvorkommen, ist auch hier schwer zu leugnen. [7] Schlusspunkt ● Urteilen Sie selbst, ob die folgenden Punkte nicht eindeutig belegen, dass es sich in den erwähnten Ländern um einen US-amerikanischen Krieg um Ressourcen und um Machteinfluss auf die Erdöl importierenden Länder handelt: die immensen Öl- und Gasvorkommen in diesen Ländern; der enorme Druck auf diese Regierungen bis hin zu Umsturzversuchen, um die Privatisierung der Rohstoffe voranzutreiben; die Allgegenwärtigkeit Amerikas, um beim anschließenden Ausverkauf, allem voran des Erdöls, mitzumischen. Quellen: [5] www.kla.tv/6363 | www.neopresse.com/politik/griechischer-minister-bietet-usa-erdoelvorkommen-an/ | https://denkbonus.wordpress.com/ 2012/07/06/griechisches-gas-und-die-lizenz-zum-sterben/ | www.reuters.com/article/2012/10/03/us-greece-gas-idUSBRE8920KF20121003 | http://taz.de/!5215314/ [6] www.kla.tv/6363 | www.neopresse.com/politik/griechischer-minister-bietet-usa-erdoelvorkommen-an/ | www.neopresse.com/europa/nuland-reist-nachgriechenland-verbindung-zu-den-griechischen-oel-schaetzen/ [7] www.kla.tv/6399 | https://de.wikipedia.org/wiki/Iran | www.schweizerzeit.ch/cms/ index.php?page=/news/geopolitisches_tauziehen_um_den_iran-2333 | https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Ajax | www.duden.de/rechtschreibung/geopolitisch | [8] Originalauszug (Min. 8:00 – 9:10) Dokfilm „Instrumentalisierende Kriegsführung“ – www.kla.tv/6603 Die Redaktion (pb./dd.) „Gewinne werden privatisiert – Verluste werden sozialisiert.“ Karl Marx (deutsch-jüdischer Philosoph und einflussreichster Theoretiker des Sozialismus) *gemäβ unterschiedlichen Quellenangaben Erdgasvorkommen dem Staat über 25 Jahre hinweg insgesamt rund 465 Milliarden Euro einbringen könnten. So gesehen sind die immensen Staatsschulden Griechenlands nicht der Rede wert. Nur ein halbes Jahr nach diesen Funden begann der von der Europäischen Union (EU), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der vom Internationalen Währungs-fonds (IWF) orchestrierte Niedergang Griechenlands. Die neue Regierung, die sich bis vor Kurzem gegen jede Privatisierung stellte, wurde so in die Enge getrieben, dass sie der Privatisierung des Staatseigentums und somit dem Ausverkauf der Rohstoffe zustimmen musste. [5] Sonderausgabe US-Amerikanischer Krieg um Ressourcen

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