S und G Jahrbuch 2012

gf. Schon vor zwei Jahren stellte der Verwaltungschef des Suchmaschinenkonzerns Google, Eric Schmidt, fest: „Den meisten Menschen genügt es nicht, dass Google ihre Fragen beantwortet, sie möchten auch, dass ihnen gesagt wird, was sie als Nächstes tun sollen.“ Um diesem Wunsch nachkommen zu können, werden unzählige Informationen über Menschen, Dinge und Orte gesammelt und miteinander verknüpft. So wird das semantische Web geschaffen, die Suchmaschine, die befragt werden und selbstständig antworten kann. Dieser zukünftigen künstlichen Intelligenz kann der dankbare Nutzer dann alle Beurteilungen und Entscheidungen überlassen. Dass dies dann allerdings den absoluten Abschied von der eigenen Intelligenz zur Folge hat, muss man weniger intelligenten Leuten erst noch auf intelligente Art irgendwie beibringen. bu. Mittels der noch weitgehend unbekannten EU-GeldRichtlinie soll auch in Deutschland das Bargeld schrittweise abgeschafft und der Weg für „innovative und sichere E-Geld-Dienstleistungen“ ohne Bargeld freigemacht werden. Die Bargeldsumme, mit der Bürger in Deutschland bezahlen dürfen, soll dafür [ab August 2012, Anm. Red.] immer weiter abgesenkt werden, wie es in anderen Ländern schon der Fall ist. Als Grund wurde bereits in Schweden mit großem Aufwand geschickt propagiert, dass dadurch die Kriminalitätsrate gesenkt würde und somit auch das Risiko, Opfer von Raub und Gewalt zu werden. Ohne Bargeld wird allerdings nahezu das ganze Leben der Bürger transparent: Staat und Banken wissen, wer wann wofür wie viel Geld ausgibt. Ein komplett bargeldloser Geldverkehr bietet Staat und Banken immense Möglichkeiten, eine umfassende Kontrolle auf die Bürger bzw. Kunden auszuüben und öffnet außerdem die Schleusen der grenzenlosen Manipulation des rein virtuellen Geldes. Wer schützt dann das Volk vor möglichen kriminellen Handlungen durch den Staat und die Banken? Quelle: http://home.1und1.de/themen/ digitale-welt/internet/148pak6twitter-integriert-zensur-filter Ausgabe 17/12 S&G Hand-Express Schlusspunkt ● „Die Geschichte wiederholt sich nicht – sie wird nur wiederholt.“ Gerhard Wisnewski me. Der Online-Nachrichtendienst Twitter, der es rund 100 Millionen Nutzern weltweit ermöglicht, Nachrichten auszutauschen, will es künftig möglich machen, Nachrichten in bestimmten Ländern zu blockieren. Somit werden Beiträge in einigen Ländern nicht veröffentlicht, während der Rest der Welt sie noch sehen kann. Twitter erhofft sich, mit diesem Filtersystem leichteren Zugang zu Ländern mit eingeschränkter Meinungsfreiheit (wie z.B. China) zu erschließen. Kritiker bemängeln allerdings, dass die Kriterien, nach denen einzelne Äußerungen blockiert werden sollen, nicht konkret genannt werden und letzten Endes von Twitter alleine festgelegt werden. Klar ist einmal mehr wieder nur eines: Internet-Zensur kommt. Unmanipulierbar bleibt nur, wer internetunabhängige Verbindungen und Werke aufbaut. lr. Das Landgericht Berlin entschied, die Option „Freundefinder“ von Facebook verstoße gegen deutsches Recht, weil Facebook-Mitglieder dazu verleitet würden, Namen und E-MailAdressen von Freunden, die selbst nicht Mitglied in diesem sozialen Netzwerk sind, an Facebook weiterzugeben. Das Gericht ist der Auffassung, Facebook kläre seine Nutzer nicht ausreichend darüber auf, dass sie damit sämtliche E-Mail-Kontakte ihrer Freunde, beispielsweise aus Outlook oder dem Adressbuch ihres Handys, auf Facebook hochladen. Ungewollte Einladungen zur Mitgliedschaft bei Facebook seien die Folge und das stoße auf Kritik. Das Urteil verpflichtet Facebook, nun genau und umfangreich über diese Zusammenhänge zu informieren. Dass Marc Zuckerberg von diesen und noch so einigen anderen Neuigkeiten klare Kenntnis hatte, ehe er die Massen in die Facebook-Börsenfalle lockte, sollte jedem Klardenker irgendwann einmal klar werden. ef. Aus dem Jahr 1982: „Für Journalisten als Kritiker gilt: Bitte die geldwerten Vorteile des Journalistenausweises nicht vergessen, etwa die Rabatte beim Kauf langlebiger Konsumgüter. Das Volkswagenwerk räumt Journalisten 15 Prozent ein, andere Autofirmen geben noch höhere Rabatte. Schließlich verschweigen alle Journalisten gern, ansonsten so öffentlichkeitsbewusst, dass sie steuerprivilegiert sind. Jeder hauptberufliche Journalist zahlt auf 250 Mark Einnahmen im Monat keine Steuern. Ist er Mitglied einer Landespressekonferenz, sind es 5.600 Mark im Jahr; das halbe Tausend der Bonner Journalisten zahlt gar für 10.200 Mark im Jahr keine Steuern – als Mitglieder der Bundespressekonferenz.“ Warum nicht gleiches Recht für alle? Wer hat das bewilligt? Solche Steuerprivilegien machen Journalisten doch leichter manipulierbar – sprich bestechlich. Wer nicht „politisch korrekt“ schreibt, ist schnell aus dem Spiel und somit auch aus den Sonderrechten. Steuervorteile für Journalisten sind aber auch stets Steuernachteile für alle anderen. Wie sieht das heute aus und wie in 30 Jahren? Twitter will nationale Filter einsetzen „Nur Bares ist Wahres!“ – EU schafft das Bargeld ab Quellen: http://orwellschewelt.blogspot.de/ 2012/04/keine-ferne-realitatdie-bargeldlose.html http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ wirtschaftspolitik/schweden-undnorwegen-kampagne-fuer-bargeldlosegesellschaft-11068708.html FacebookFreundefinder ist illegal Quelle: http://computer.t-online.de/ facebook-landgericht-berlinerklaert-freundefinder-fuerillegal/id_54572210/index Ein Computer beantwortet Fragen Quelle: Info Kölner Stadtanzeiger vom 16.3.12 Artikel von Christian Bos, „Frag mich, ich verstehe dich.“ Lukrativer Journalismus Quelle: Infotext Peter Meier-Bergfeld: „Staats(ver)diener? Der öffentliche Dienst“, Seite 168 (Edition Interfrom, Zürich 1983) „Überdies: Lass dich durch weise Kurzfassungen warnen! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ermüdet den Leib.“ König Salomo (1000 v. Chr.) 36

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